Thứ Sáu, 9 tháng 9, 2016

Pharmakologische Hilfsmittel: Verlängerung der Entzugserscheinungen

„Ich könnte Sie erwürgen! Was erzählen Sie mir da für einen Quatsch, von wegen 72 Stunden! Es wird überhaupt nicht besser! Sie haben mich vom ersten Tag an angelogen!“ Diese warmherzige Begrüßung wurde mir am Sonntagabend von einer zornigen Kursteilnehmerin entgegengeschleudert. Sie hatte allerdings auch Grund, wütend zu sein. Nach fünf Tagen durchgehend auf Entzug würde jeden Menschen dazu bringen, die Fassung zu verlieren.

Sie hatte also alles Recht der Welt, wütend zu sein, aber sie richtete ihre Wut auf den falschen Menschen. Sie allein trug die Schuld an dieser nicht enden wollenden Tortur. Denn sie hatte nicht – wie die Mehrheit ihrer Gruppe – ihre Zigaretten am Dienstagabend während des Kurses weggeworfen, sondern sie hatte an dem Abend noch ein paar Zigaretten geraucht. Am Mittwoch kaute sie dann zwei Nikotinkaugummis. Ich sagte ihr, dass die Zuführung von Nikotin durch die Zigaretten und das Kaugummi dazu geführt hätten, dass sie nun wieder am Anfangspunkt angelangt sei. Auch damals war sie wütend auf mich. Sie wollte wissen, mit welchem Recht ich ihr sagte, dass sie gescheitert sei. Aber sie versprach, die Zigaretten und das Kaugummi wegzuwerfen.

Unglücklicherweise für sie behielt sie das Kaugummi und kaute weiterhin ein paar Stücke pro Tag. Die nächsten drei Tage waren fürchterlich. Jeden Abend kam sie zum Kurs und beschwerte sich bitterlich. Das ist an sich nichts Ungewöhnliches, viele Leute leiden während der ersten drei Tage. Am Samstag klagte sie immer noch über schlimme Symptome. Aber sie wusste ja, dass sie einen Tag später aufgehört hatte, also war das noch zu erwarten. Aber am Sonntag hätte es besser werden sollen. Dem war jedoch nicht so, und sie war zornig.

Ich informierte sie, dass das Kaugummi den Entzugsprozess verlängere. „Aber es sind doch nur zwei Stück, es ist ja nicht so, als würde ich rauchen!“ Sie begriff einfach nicht, dass genau das ihre ganzen Probleme verursachte. Kaugummi zu kauen war genau wie ein paar Züge von einer Zigarette zu nehmen.

Sie führte dem Körper eine kleine Menge an Nikotin zu, nicht genug, um das Nikotinniveau zu erreichen, das sie sich wünschte, aber gerade genug, um ihre Sucht zu verstärken und um chronische Entzugssymptome hervorzurufen.

Nach der Erklärung war sie immer noch trotzig. Sie akzeptierte einfach nicht, dass das Nikotinkaugummi ihre Probleme verursachte. Am nächsten Tag kam sie jedoch wieder zum Kurs. Die anderen Teilnehmer hatten alle erfolgreich das erste Wochenende hinter sich gebracht. Alle sprachen darüber, dass sie sich noch gelegentlich eine Zigarette wünschten, aber nicht mehr unter dem starken Drang litten wie an den ersten paar Tagen. Wie es gewöhnlich der Fall ist, waren sie offensichtlich ruhiger und begeistert über den Fortschritt, den sie gemacht hatten.

Fast jeder in der Gruppe sagte etwas in der Richtung. Alle außer unserer Freundin mit dem Kaugummi, die sich immer noch bitter beklagte. Sie bestand immer noch darauf, dass sie eine Zigarette oder den Kaugummi brauche, um das Aufhören erträglich zu machen. Zu Beginn des Treffens versuchte sie, die Diskussion an sich zu reißen. Aber sie erkannte bald, dass die Gruppe kein Interesse daran hatte da zu sitzen und ihren Horrorgeschichten vom Aufhören zuzuhören. Für die anderen war dies bereits Geschichte, und sie hatten wichtigere Dinge zu besprechen.

Als sie sich also hingesetzt hatte und all die positiven Äußerungen der anderen Kursteilnehmer gehört hatte, begann es ihr zu dämmern, dass sie die Einzige war, die noch litt. Unsere Vorhersage, dass die Entzugserscheinungen nach 72 Stunden nachlassen würden, entsprach der Wahrheit. Der einzige Unterschied zwischen ihr und den anderen Gruppenmitgliedern waren ihre paar Zigaretten ganz am Anfang und das Nikotin-Kaugummi, auf das sie später umgestiegen war.

Man sollte so mit dem Rauchen aufhören, dass es möglichst einfach und effektiv vonstatten geht. Hören Sie mit der Zuführung von Nikotin in jeglicher Form auf. Nach einigen Tagen werden die Entzugssymptome sich verringern, und nach zwei Wochen werden sie völlig verschwinden. Um zu vermeiden, jemals wieder aufhören zu müssen, nimmt man einfach nie wieder einen einzigen Zug!

Anmerkung: Diesen Artikel habe ich im Jahre 1984 verfasst. Seit damals ist eine Vielzahl ähnlicher, nicht verschreibungspflichtiger Produkte entwickelt worden (z.B. Pflaster, Kaugummis, andere sich zur Zeit in der Entwicklungsphase befindenden Produkte). Für sie alle gilt dasselbe Prinzip: Sie sind lediglich andere Formen der Zuführung der Droge Nikotin. Wenn der Raucher einfach aufhört, dann wird der Entzug nach 72 Stunden seinen Höhepunkt erreichen und dann leichter werden. Die Verwendung von Nikotinpräparaten verlängert unnötig den Aufhörprozess und verursacht Kosten.

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